Dachabdichtung
Flächiges, aus bahnenförmigen Abdichtungsstoffen bestehendes Bauteil zum Schutz eines Bauwerkes gegen Niederschlagswasser, das aus einer über die ganze Dachfläche reichenden, in der Regel mehrlagigen wasserundurchlässigen Schicht besteht.
Flächig aufliegende wasserundurchlässige Schicht, z.B. aus Kunststoff oder Elastomerbahn oder auch Plane oder Bitumenbahn, über belüfteten oder nicht belüfteten Dachkonstruktionen, die dem Schutz eines Bauwerkes gegen das Eindringen von Niederschlagswasser über die gesamte Dachfläche einschließlich ihrer An- und Abschlüsse, Durchdringungen und Fugenausbildungen dient.
Ist der regensichere oder wasserdichte Abschluss von flachen oder geneigten Dachkonstruktionen und erfolgt unter Verwendung von Bahnenwerkstoffen oder Beschichtungen im Normalfall im Zusammenhang mit anderen Funktionsschichten unterschiedlicher Werkstoffe.
Dachablauf
Einbauteil zur Entwässerung der Dachfläche.
Dachaufbau/Bauteilaufbau
Schichtenfolge des Daches/Bauteils ohne Nutzschichten
Dachbahn
Bahn für die Dachabdichtung.
Kunststoffbahnen nach DIN 16729, DIN 16730, DIN 16731, DIN 16734, DIN 16735, DIN 16736
Elastomer-Bahnen nach DIN 7864
Bitumenbahn, die mit Bitumenklebemasse verlegt oder als Vordeckung eingesetzt wird. Trägereinlagen sind Glasvlies (einsetzbar als zusätzliche Lage) oder Rohfilz (nicht für Dachabdichtungen).
Dachbegrünung
Besondere Art der Dachflächennutzung mit Bepflanzung, die je nach Art der Begrünung in extensiv oder intensiv unterschieden wird. Sie stellt einen ökologischen Oberflächenschutz dar.
Dachdeckung
Dachdeckungen sind die oberen Abschlüsse von Gebäuden auf geneigten Dachkonstruktionen aus in der Regel schuppenförmig überdeckten ebenen oder profilierten platten- oder tafelförmigen Deckwerkstoffen, z.B. Bitumenschindeln oder Ziegeln. Im Gegensatz zur Dachabdichtung nur regensicher.
Dachdichtungsbahn
Bitumen- oder Polymerbitumenbahn mit hochwertiger Trägereinlage, die mit Bitumenklebemasse verlegt wird.
Dachfenster
Dachfenster sind ungedämmte, regensichere Fenster. Sie dienen der Belichtung und Belüftung und dem Ausstieg für Wartungsarbeiten an Dachflächen und Kaminanlagen bei nicht ausgebauten Dachgeschossen.
Dachflächenfenster
Dachflächenfenster sind schall- und wärmegedämmte Dach- und Ausstiegsfenster. Sie dienen der Belichtung und Belüftung bei ausgebauten Dachgeschossen. Sie müssen den Anforderungen der Bauregelliste entsprechen und sind CE-Kennzeichnungspflichtig. Dachflächenfenster müssen aufgrund der erhöhten Anforderungen auf ihre Schlagregensicherheit geprüft sein.
Dachgarten
Nutzbare Dachbegrünung meist intensiver Ausführung.
Dachgauben
Die Konstruktion und die Abmessungen der Dachgauben sowie die gewählte Art der Dachdeckung sind aufeinander abzustimmen. Für die Neigungsgrenzen der Gauben gelten grundsätzlich die gleichen Grenzen wie für die Dachflächen.
Dachgraben
Mit Dachgraben bezeichnet man die Verschneidungslinie zweier giebelständiger Gebäude oder Gebäudeteile sowie die Kehle bei Sheddächern.
Dachgrundfläche
Dach-Grundrissfläche.
Dachknick
Neigungswechsel innerhalb einer Dachfläche an Mansarden oder Aufschieblingen.
Dachkonstruktion
Dachkonstruktionen bestehen aus mehreren Einzelschichten, die in ihrer Funktion zusammenwirken. Je nach Anordnung der Schichten wird unterschieden in: einschalige nicht durchlüftete Konstruktionen oder mehrschalige durchlüftete Konstruktionen (siehe Unterkonstruktion).
Dachlatten
Dachlatten sind Trag- und Konterlatten von Dachdeckungen.
Dachneigung
Neigung einer Dachfläche gegen die Waagerechte, ausgedrückt als Winkel in Grad (°) oder als Steigung in Prozent (%).
Dachschmuck
Zier- und Schmuckelemente historischer oder moderner Prägung, die Ergänzung oder Neugestaltung ermöglichen.
Dachstein
Flächiges oder muldenförmiges Deckelement mit oder ohne Falze. Bestandteile sind Sand, Zement, Wasser und gegebenenfalls Farbpigmente. Die Herstellung erfolgt im Strangpressverfahren.
Dämmbahn
Element, das aus Wärmedämmstoff und einer Bitumenbahn besteht. Lieferformen sind Roll- und Klappbahnen (siehe Kaschierlage).
Dämmplatten
Material zur Wärmedämmung in Form von Platten aus unterschiedlichen Werkstoffen (siehe Wärmedämmung).
Dampfdruckausgleich
Flächiger Ausgleich von Dampfdruckunterschieden
Dampfdruckausgleichsschicht
Zusammenhängende Luftschicht zum Ausgleich örtlich entstehender Dampfdruckunterschiede.
Dampfsperre
Schicht zur Begrenzung der Wasserdampfdiffusion
Dampfsperrschicht
Eine Schicht unterhalb der Wärmedämmschicht, die das Eindringen von Wasserdampf in die Wärmedämmschicht und damit eine Durchfeuchtung und eine Minderung der Wärmedämmwirkung verhindert. Die erforderliche Sperrwirkung wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke((?)) richtet sich nach den raumklimatischen Verhältnissen im Gebäudeinneren und dem Sperrwert der eingesetzten Abdichtungsmaterialien.
Dauerhaftigkeit
Auch Nachhaltigkeit. Eine Begrünung muss so geplant und ausgeführt sein, dass sie auf Dauer funktionsfähig bleibt.
Deckaufstrich
Heiß oder kalt aufzubringende Bitumenschicht.
Deckfuge
Bei allen Dachziegelformen entweder nach oben oder seitlich gerichtete Fuge.
Deckschicht (Deckmasse)
Beidseits der Trägereinlage angeordnete dichtende Schicht aus Oxidations-, Elastomer- oder Plastomerbitumen.
Deckungsgrad
beschreibt die Flächendeckung durch die Vegetation. Angabe in Prozent.
Deckunterlage
Mit Deckunterlage bezeichnet man konstruktive Bauteile, auf oder an denen die Metalldeckungen mit ihren Details befestigt werden.
Dehnfuge
(siehe Bewegungsfuge)
Dehnung bei Höchstzugkraft. Angabe der Längenänderung in % bei Erreichen der Höchstzugkraft, bei der Prüfung von 5 cm breiten Bahnenstreifen (siehe Höchstzugkraft).
Dehnung bei Höchstzugkraft
Angabe der Längenänderung in Prozent bei Erreichen der Höchstzugkraft, bei der Prüfung von 5 cm breiten Bahnenstreifen (siehe Höchstzugkraft).
Destillationsbitumen
Weiche bis mittelharte Bitumensorte, die durch schonende Destillation aus Erdöl gewonnen wird. Es wird durch die Penetration gekennzeichnet, z.B. B 200.
Dichtnieten/Bechernieten
Niete, die flüssigkeitsdichte Nietverbindungen erlauben.
Dichtrand
Bahnenrand, auf dem während der Herstellung der Bahn ein selbstklebendes Dichtungsband aufgebracht wird.
Doppeldeckung
Bei der Doppeldeckung liegt auf jeder Traglatte eine Biberreihe, die Biber überdecken sich so, dass die dritte Deckreihe die erste um die Höhenüberdeckung überdeckt.
Doppelmuldenfalzziegel
Dachziegel mit unterbrochener Ringverfalzung, die ab 30° Regeldachneigung zu decken ist. Kann im Verband oder in Reihe gedeckt werden. Bei einfachverfalzten Dachziegeln ist die Verbanddeckung zu empfehlen.
Doppelstehfalzdeckung
Sonderform der Stehfalzdeckung (fertige Falzhöhe mind. 23 mm) mit unsichtbar eingefalzten Haften. Die Längsverbindung der Scharen erfolgt im Regelfall durch Doppelstehfalz, die verschieden hohen Aufkantungen werden mittels Hand- oder Maschinenfalzung hergestellt.
Dränelemente
Feste, relativ druckstabile Platten aus tiefgezogenem Hartkunststoff, meist mit zusätzlicher Wasserspeicherfunktion.
Dränmatten
Strukturvlies-, Kunststoff-Noppen-, Fadengeflecht- oder Schaumstoff-Flockenmatten. Meist als Rollenware im Handel.
Dränplatten
Platten aus Schaumstoffkugeln, Kautschuk-Noppenplatten oder Profilplatten aus Hartkunststoff oder Schaumkunststoff.
Dünger
Notwendiges Mittel zur Versorgung der Vegetation mit Nährstoffen, die in den Substraten nicht oder nicht ausreichend vorhanden sind.
Duplex-System
Oberflächenschutzsystem bestehend aus Feuerverzinkung und Kunststoffbeschichtung.
Durchdringung
Bauteil, das die Abdichtung und ggf. weitere Bauteilschichten durchdringt, z.B. Rohrleitung, Geländerstütze, Ablauf
Durchwurzelungsfestigkeit
Gilt für Abdichtungen. Die Untersuchung der Durchwurzelungsfestigkeit kann nach DIN 4062 oder nach dem FLL-Verfahren durchgeführt werden, wobei der FLL-Test praxisbezogener und wesentlich schärfer ist als der Lupinentest nach DIN 4062.
Durchwurzelungsschutz
Schicht zur Vermeidung von Wurzeldurchwuchs durch die Dachabdichtung. Der Durchwurzelungsschutz kann durch die Abdichtungsoberlage selbst oder durch eine separate Durchwurzelungsschutzschicht erreicht werden.