Glossar/Definitionen

Bahn

Flächiges Gebilde in Rollenform aus Bitumenstoffen oder hochpolymeren Werkstoffen. Es kann aus einem Material (homogen) hergestellt sein oder aus Trägerlagen oder Einlagen mit Deck- und/oder Dichtschichten bestehen.

Balkon

Nutzbare Plattform über Geländeniveau, die über die Fassade eines Gebäudes hinausragt

Banddeckung

Metalldeckung im Stehfalz- oder Leistensystem unter Verwendung von Rollenmaterial (Coilware). Vorteil: geringerer Verschnitt, weniger Querverbindungen. Zu beachten sind die, bedingt durch die thermische Längenänderung, maximalen Scharenlängen der verwendeten Blechwerkstoffe. Deckungen und Bekleidungen sind aus Bändern herzustellen, wenn im Leistungsverzeichnis nichts anderes vorgeschrieben ist.

Baufeuchte

Feuchtigkeit, die während der Herstellung eines Bauwerkes durch Anmachwasser und Eigenfeuchte der Baustoffe entsteht, eingebaut wird oder eindringt.

Baumsubstrat

Spezielle Substratmischung zur Baumpflanzung.

Bautechnik

kennzeichnet den fachlichen Bereich, der sich mit technischen Zusammenhängen im Bauwesen bzw. in Verbindung mit Bauwerken befasst.

Bauteil

Ein Bauteil beschreibt einen Teil eines Gebäudes oder einer Fläche.

Bauwerksabdichtung

ist der Schutz von Gebäudeteilen gegen Feuchtigkeit oder Wasser durch eine Abdichtungsschicht. Die erforderliche Ausführung richtet sich nach der Beanspruchung und muss unterschieden werden in Maßnahmen gegen Bodenfeuchtigkeit, nicht drückendes Wasser und drückendes Wasser von außen oder innen.

Becherniet

Niete, die mit EPDM-Dichtscheiben flüssigkeitsdichte Nietverbindungen erlauben.

Befahrene Fläche

Zum Befahren mit Fahrzeugen vorgesehene Dach- oder Deckenfläche

Befestigung

Eine Befestigung ist ein Bauteil, das die Leitung in der vorgegebenen Lage fixiert.

Befestigungsmittel

Befestigungsmittel sind Teile, die Deckung, Abdichtung und Bekleidung an der Unterkonstruktion mechanisch befestigen.

Befestigungssystem

Gesamtmaßnahme zur Sicherung der Dachabdichtung einschließlich darunter angeordneter Dachschichten gegen Abheben durch Windlasten mittels Befestigungselementen.

Begehbarkeit

Ausbildung der Abdichtung mit zusätzlichem Schutz und Verschleißschichten zur Aufnahme ständigen Personenverkehrs. Werden Dächer nur zur Inspektion, Kaminreinigung und dergleichen begangen, also mäßig beansprucht, dann sollen in diesen Bereichen mindestens Platten-Gehwege oder Holzroste auf der Abdichtung aufgebracht werden.

Begrünung/Begrünungsaufbau

Schicht oder Schichtenfolge, die den Bewuchs mit Pflanzen ermöglicht

Behelfsdeckung

Vorübergehender Schutz einer Konstruktion oder Bauteilfläche, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Bei Dachsteindeckungen kann diese Funktion durch Unterspannungen, Unterdeckungen oder Unterdächer übernommen werden. Jedoch müssen die Werkstoffe dafür geeignet sein.

Bekleidung

Allgemeine Bezeichnung für die äußere sichtbare Gestaltung einer Gebäudeaußenwand mit Bauelementen aus unterschiedlichen Werkstoffen, Farben und Formen.

Belichtungssysteme

Belichtungssysteme leiten das Tageslicht direkt oder durch Anwendung von Lichtleittechnik in das Gebäudeinnere.

Belüftetes Dach

(frühere Bezeichnung »Kaltdach«) Zweischalendach mit oberer Schale als Dachdichtungsträger und unterer Schale als Wärmedämmschichtträger. Luftraum zwischen den beiden Schalen muss durch Be- und Entlüftungsöffnungen mit der Außenluft in Verbindung stehen.

Beschichtung

Beschichtungen haben die gleiche Aufgabe wie Anstriche. Sie werden meist bei größeren Flächenteilen industriell bei besonderer Untergrundvorbehandlung hergestellt.

Bestandsabbauende Makrofauna

Lebewesen, die sich von anderen Lebewesen ernähren, sei es durch Jagd oder als Aasverwerter.

Bestreuung (Beschieferung)

Leichter Oberflächenschutz auf Bitumenbahnen, der fabrikmäßig aus vorwiegend plättchenförmigen mineralischen Stoffen hergestellt wird.

Beweglicher Anschluss

An- oder Abschluss an Bauteile, der gegenüber der Unterkonstruktion Bewegungen verschiedener Art unterworfen ist.

Bewegungsausgleich

Bewegungsausgleicher müssen im Temperaturbereich von ca. –20 °C bis +80 °C ein schadloses Ausdehnen, Zusammenziehen und Verschieben der betreffenden Einzellängen ermöglichen (Zwängungsfreiheit).

Bewegungsfuge

Fuge zwischen Bauteilen, die die unterschiedlichen Bewegungen der Bauteile ermöglicht

Biberschwanzdeckung

Dachdeckung aus Biberschwanzziegeln. Es werden unterschieden: Einfachdeckung mit Spließen (Regeldachneigung 40°), Doppeldeckung und Kronendeckung (Regeldachneigung 30°).

Biberschwanzziegel

Ebener Dachziegel ohne Verfalzung (siehe Flachziegel).

Biegesteifer Stoß

»Statisch wirksame Überdeckung« bei der Verlegung von Trapezprofiltafeln, als Mehrfeldträger wirkend (Ausführung gemäß DIN 18807).

Biotop

Definierter Lebensraum unterschiedlicher Lebewesen.

Bitumen

Viskoelastisches Erdöldestillat zur Herstellung von Bitumenbahnen und -klebemassen.

Bitumen(dach)schindeln

Kleinformatige Elemente für die Dachdeckung mit Trägereinlagen, beidseitig aufgebrachten Deckschichten und oberseitiger fabrikmäßiger Bestreuung.

Bitumenbahn

besteht aus Trägereinlage mit beidseitigen Deckschichten.

Bitumenklebemassen

Heiß oder kalt zu verarbeitende Stoffe zur Verklebung der Dachschichten.

Blasen

Hohlräume zwischen Abdichtungslagen oder zwischen Abdichtung und der Unterlage.

Blechpfanne

Unterschiedlich profilierte Bleche, bestehend aus z.B. Wellenbergen und -tälern oder Ober- und Untergurten.

Blechrolle

Engl. Coil (siehe dort).

Blende

Mit Blende bezeichnet man senkrechte Abdeckungen aus Metall, z.B. unterhalb des Metall-Dachabschlussprofils, unter vorgehängten Dachrinnen oder als Bekleidung innen liegender Dachrinnen.

Blindniet

Niet, der nur von einer Seite und in Hohlform setzbar ist (= Hohlniet mit Nietdorn).

Blitzschutzklassen/Gefährdungspegel

Blitzschutzklassen/Gefährdungspegel dienen zur Klassifizierung von Blitzschutzsystemen entsprechend deren Wirksamkeit. Die Blitzschutzklasse/Gefährdungspegel drückt die Wahrscheinlichkeit aus, mit der ein Blitzschutzsystem eine bauliche Anlage gegen Blitzeinwirkungen schützt.

Blitzschutzsystem

Ein Blitzschutzsystem ist das gesamte System für den Schutz einer baulichen Anlage gegen Auswirkungen des Blitzes. Es besteht sowohl aus dem Äußeren als auch aus dem Inneren Blitzschutz.

Bodenanschluss

Verbindung der Vegetation mit dem gewachsenen Boden.

Bodenpilze

In jedem natürlichen Boden kommen eine Vielzahl von unterschiedlichsten Pilzen vor.

Bodenversiegelung

Abdeckung des gewachsenen Bodens mit wasserundurchlässigen Stoffen (Niederschlagswassergeb.((?))).

Bohlen

Bohlen sind Holzbauteile mit einer Dicke größer 40 mm und einer Breite von mehr als der dreifachen Dicke.

Bohrschraube

Mit einer Bohrspitze ausgerüstete Schraube, die sich ihr Loch selbst vorbohrt und damit einen Arbeitsgang spart (selbstbohrende Schraube).

Bördel

Hochgstellter schmaler Rand, z.B. an Blechteilen oder Rohren, zum Versteifen oder Fügen (Verbinden). Manuell durch Bördeleisen und Hammer oder mit Bördel- oder Sickenmaschinen.

Brandschutzlage

Lage zwischen Abdichtung und Wärmedämmschicht, z.B. aus Glasvlies, die bei geforderter Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme notwendig werden kann.

Brandschutzschicht

Vollflächige Abdeckung der Dachabdichtung mit Baustoffen der Baustoffklasse A (nicht brennbar). Gewährleistet bei einer Mindestdicke von 5 cm für alle Dachabdichtungen die Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme.

Brandverhalten

Dachabdichtungen müssen zusätzlich im Schichtenaufbau und unabhängig von der Dachneigung die Anforderung harte Bedachung erfüllen. Sofern in Normen, Verordnungen oder Erlassen keine ausdrückliche Freistellung erfolgt, ist ein Nachweis durch Prüfungen auf Widerstandsfähigkeit gegenüber Flugfeuer und strahlende Wärme ”erforderlich.

Brandverhalten von Baustoffen

Das Brandverhalten ergibt sich nach den bauaufsichtlichen Begriffen für Baustoffe hinsichtlich des Grades der Brennbarkeit der Baustoffe (DIN 4102-1).
Baustoffklasse:
A 1: nicht brennbar
A 2: nicht brennbar
Baustoffklasse:
B 1: schwer entflammbar
B 2: normal entflammbar
B 3: leicht entflammbar.
Baustoffe der Baustoffklasse B 3 dürfen nicht verwendet werden, soweit sie nach ihrer Verarbeitung oder ihrem Einbau noch dieser Baustoffklasse zuzuordnen sind (Zustand der bestimmungsgemäßen Anwendung).

Brandverhalten von Bauteilen

Das Brandverhalten ergibt sich nach den bauaufsichtlichen Begriffen für Bauteile hinsichtlich der Temperatur auf der Oberfläche des Bauteils auf der brandabgewandten Seite, die in einem festgelegten Zeitraum eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf (DIN 4102-2).

Breitziegel

Krempziegel.

Brennbarkeit

ist der Oberbegriff für die Verhaltensweise von Werkstoffen gegenüber Feuer. Die Beurteilung erfolgt aufgrund bestimmter Prüfungen nach Baustoffklassen, z.B. als nicht brennbar mit den Stufen A 1 bzw. A 2, oder brennbar mit den Stufen B 1 bis B 3.

Brennfarben des Dachziegels

Naturrot, Braun, gedämpft, Schwarz mit vielen Varianten, auch Durchfärbung.

Bretter

Bretter sind Holzbauteile mit einer Dicke von maximal 40 mm und einer Breite von mindestens 80 mm.

Bruchdehnung

Bleibende Verlängerung eines Werkstoffes bis zum Bruch.

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